Chester
Chester ist ein Hartkäse, der ursprünglich aus der Grafschaft Cheshire in England stammt. Dort wird er entsprechend als Cheshire cheese bezeichnet. Auch heutzutage wird Chester noch zu großen Teilen in seiner Heimatregion hergestellt. Da der Begriff jedoch nicht geografisch geschützt ist, kann der Käse auch andernorts produziert werden.
Reifung, Geschmack und Verwendung
Der Käselaib reift mindestens vier Wochen, kann jedoch auch deutlich über ein Jahr lang gelagert werden, um intensivere Aromen zu entfalten. Bei kurzer Reifung ist sein Geschmack schwach-säuerlich bis leicht pikant – mit zunehmender Reifedauer verändern sich die Nuancen entsprechend. Chester ist mit einem Mindestfettgehalt von 48 Prozent in der Trockenmasse relativ fest. Zugleich ist er jedoch zart und leichtschmelzend. Aufgrund dieser Eigenschaft eignet er sich sehr gut zum Überbacken und dient häufig als Basis von Schmelzkäsezubereitungen.
Varianten
Chester ist in unterschiedlichen Zubereitungsformen erhältlich, die sich sowohl im Aussehen als auch im Geschmack voneinander unterscheiden:
Weißer Chester (White Cheshire) | Hierbei handelt es sich um die einfache, ursprüngliche Variante, die am stärksten verbreitet ist. |
Roter Chester (Red Cheshire) | Dieser Käse wird mit dem pflanzlichen Farbstoff Annatto versetzt, wodurch sich die Farbe ändert und der Geschmack mit einer leicht bitteren Note abgerundet wird. |
Blauer Chester (Blue Cheshire) | Diese Sorte ähnelt dem Stilton und Shropshire blue, da er wie diese beiden Käsesorten ebenfalls eine blaue Äderung aufweist. Diese entsteht durch die Zugabe von Edelschimmel, der für einen würzigen Geschmack sorgt. Blauer Chester ist verhältnismäßig selten zu erhalten. |
Geräucherter Chester | Geräucherter Chester wird aus der weißen und roten Sorte hergestellt. Der Käse trägt zusätzliche Aromen der zum Räuchern gewählten Holzart. |